Vor einigen Generationen zählte das Stricken von Kniestümpfen und Socken noch zu den unverzichtbaren Tugenden heiratswilliger Mädchen. Kleine Mädchen lernten in der Schule, wie Socken gestrickt werden und waren vertraut mit Ausdrücken wie Nadelspiel, Spickel oder Käppchenferse.
Heute stricken Frauen aller Altersgruppen, aber auch immer mehr Männer, Socken und Strümpfe zum Vergnügen. Wer niemanden kennt, der oder die das Wissen über die Anfertigung perfekter Strümpfe bereitwillig weitergibt, holt sich Anregungen und Anleitungen in Zeitschriften oder Büchern sowie im Internet. Ich selbst habe mir vor mehr als vierzig Jahren das Sockenstricken mit dem Nadelspiel selbst beigebracht.
Hin und wieder stricke ich auch heute noch gerne Strümpfe. Geld wird dabei nicht gespart, denn gute Sockenwolle ist nicht ganz billig.
Die grün gemusterten Socken auf dem Foto habe ich mit selbst musterndem Garn gestrickt. Socken aus solchem Verlaufsgarn brauchen eigentlich kein Muster. Die Wolle kommt in glatt rechts gestrickt am besten zur Geltung. Ich stricke den zweiten Strumpf meist mit einem neuen Knäuel Wolle, damit die beiden Socken identische Musterungen aufweisen. Leider geht es mir oft wie vielen anderen Strickerinnen. Nach dem ersten Strumpf verliere ich die Lust und der zweite Socken bleibt als UFO liegen. Wie Ihr seht, bin ich hier am Ball geblieben und bin sogar dabei weitere Exemplare anzufertigen.
Aus den Resten stricke ich gerade Füßlinge. Die Kurzsocken reichen nur bis zum Knöchel und sind daher besonders schnell fertig.
Selbst gestrickte Strümpfe tragen auch Frauen und Männer gern, die selbst nicht handarbeiten. Vielstrickerinnen haben so immer ein Geschenk parat. Ich weiß schon jetzt, wem ich zu Weihnachten mit den grünen Socken eine Freude machen werde.